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Ja zur Netzneutralität – aber das Tempo darf sich unterscheiden

18. Januar 2011 | Tarif Drucken | Weiterempfehlen |

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Über das Thema Netzneutralität wird derzeit in der Telekommunikationsbranche viel diskutiert. Jetzt bezieht NetCologne, einer der führenden deutschen Regional Carrier, Stellung: Die Netzneutralität stehe nicht zur Disposition – aber das Tempo, mit dem Netzinhalte verbreitet werden, dürfe durchaus differieren.

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„Netzneutralität ist ein hohes Gut, das es im Grundsatz zu bewahren gilt“, stellt Karl-Heinz Zankel, Geschäftsführer der NetCologne, klar. „Es darf auf keinen Fall dazu kommen, dass Netzbetreiber Webinhalte kontrollieren. Auch eine Prüfung auf eventuelle Urheberrechtsverstöße ohne richterliche Anordnung ist nicht vorstellbar.“ Ungeachtet dessen müsse aber auch gesehen werden, dass die Netzbetreiber – wie auch NetCologne – seit vielen Jahren mit hohem Aufwand ihre Netze modernisierten und ausbauten. Und dies müsse sich für sie auch rechnen.

Genau hier liegt das Problem: Denn von den Investitionen profitieren neben den Usern vor allem die Diensteanbieter, die ihre Angebote immer schneller an den Kunden bringen können und damit gutes Geld verdienen. Im Vergleich dazu sind die Margen der Netzbetreiber wegen des hohen Wettbewerbsdrucks jedoch vergleichsweise niedrig. Branchenkenner befürchten bereits, dass sich dies auf Dauer dämpfend auf die Investitionsbereitschaft auswirken könnte. Zankel: „Darum muss eine Lösung gefunden werden, die sowohl die Funktionalität als auch die Wirtschaftlichkeit berücksichtigt.“

NetCologne votiert ohne Einschränkung für die Beibehaltung der Netzneutralität – schlägt allerdings die Einführung von verschiedenen Qualitätsklassen vor. Karl-Heinz Zankel erläutert: „Durch unterschiedliche, aber diskriminierungsfreie Qualitätsklassen mit unterschiedlichen Tarifen können Diensteanbieter künftig selbst entscheiden, wie schnell ihre Angebote durchs Netz geleitet werden.“ Das Diskriminierungsverbot müsse selbstverständlich umgekehrt auch für Diensteanbieter gelten.

Mit diesem Modell lasse sich auf Dauer sicherstellen, dass die unterschiedlichen technischen Anforderungen bestimmter TK-Dienste (etwa bei VoIP oder beim Transport von Datenpaketen) weiterhin erfüllt werden können. Im Übrigen, so Zankel, sei eine tarifliche Staffelung nach Leistung in vielen Alltagsbereichen gang und gäbe. „Wenn Sie ins Postamt gehen, akzeptieren Sie ja auch, dass Sie für einen Expressbrief mehr zahlen müssen als für den Normalbrief.“

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